Vorstands- und Ausschusssitzung des Kreisseniorenrats am 17.01.2023


Von Peter Wolf
Kreis Rottweil. Viele Senioren fühlen sich von der digitalen Transformation des Alltags und dabei vor allem auch der öffentlichen Verwaltung ausgegrenzt. Nach
einer breit angelegten Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) verfügen 16 Prozent der mehr als 2300
befragten Senioren im Alter ab 60 Jahren über kein Internet, 20 Prozent betrachten sich diesbezüglich als Anfänger mit geringen digitalen Kompetenzen, die in vielen Bereichen wie öffentliche Verwaltung/Bürgerdienste in der Kommune, Post- und
Bankgeschäfte, Verträge im Haushalt, Einkaufen und Bezahlen auf unüberwindliche Barrieren stoßen. Die nach der konstituierenden Vorstands- und
Ausschusssitzung des Kreisseniorenrats Rottweil personell wieder komplette Projektgruppe Internet will die Studie nun auswerten und sich der Frage widmen,
wie hier Defizite bei den Senioren, aber auch bei den Anbietern von Internet-Diensten verringert und beseitigt werden können. Der Vorsitzende der Projektgruppe Internet, Vorstandsmitglied Peter Wolf, wies in
der Sitzung auf die BAGSO-Studie und deren in seinen Augen erschreckendes Ergebnis hin. Gerade auch die öffentliche Verwaltung mit ihren Internet-Diensten
stelle eine Mehrzahl der befragten Senioren, bis zu 90 Prozent in Teilbereichen, vor enorm große Probleme. Wolf nannte in diesem Zusammenhang die beiden
Internet-Dienste, welche den Senioren kaum lösbare Schwierigkeiten bereitet hätten: die digitale Vereinbarung von Terminen für die Corona-Impfung und die Grundsteuer-Erklärung per Internet. Aus Wolfs Sicht wurden hier die Senioren und deren Belange einfach nicht berücksichtigt oder vergessen. Mit seinem
Vorschlag, der Kreisseniorenrat beziehungsweise die Internet-Projektgruppe möge sich dieses Themas annehmen und eruieren, wie die Senioren noch besser an das Internet herangeführt werden könnten, stieß er bei den Vorstands- und Ausschussmitgliedern auf offene Ohren. Auch müssten die kommunalen Verwaltungen im Kreis Rottweil dafür sensibilisiert werden, dass es noch viele ältere Menschen gebe, die überhaupt keinen Internet-Zugang oder große Probleme hätten, beispielsweise digitale Formulare auszufüllen beziehungsweise entsprechende Informationen per Internet zu erhalten. Nach der Mitgliederversammlung Ende August vergangenen Jahres war es die
.erste gemeinsame Sitzung von Vorstand und beratendem Ausschuss. Dem Vorstand gehören Matthias Kohlhase, der als gewählter stellvertretender
Vorsitzender derzeit den Kreisseniorenrat Rottweil kommissarisch führt, Helene Eyth als zweite stellvertretende Vorsitzende, Harald Glatthaar als neuer Kassierer, Peter Wolf als Pressewart, Regine Sieber als Vertreterin des Landratsamts sowie Christine Ott-Vollmer, die als Ansprechpartnerin im Caritaszentrum Rottweil die Liga der freien Wohlfahrtsverbände im Vorstand vertritt. Dem beratenden Ausschuss gehören Edith Bertsche als Vertreterin der stationären Einrichtungen, Paul Broghammer, Wolfgang Dreher, Robert Häring, Bürgermeister Michael Moosmann als Vertreter des Gemeindetag-Kreisverbands, Herbert Kehl, Robert Nübel, Helmut Rohm, Kerstin Safian, Gabriele Schneider, Eberhard Sinner als Vertreter der Orts- und Stadtseniorenräte, Hans-Peter Storz, sowie Tina Storz als
Vertreterin der ambulanten Dienste an.